Sonntag, 22. April 2007

Urho Kekkonen Nationalpark

Dieses Wochenende machten wir (Jakub, Barobra und ich) eine Schneeschuhwanderung im Urho Kekkonen-Nationalpark, dem zweitgrößten Nationalpark in Finnland. Der Park ist nach dem 8. finnischen Präsidenten benannt und befindet sich im Osten zwischen Sodankylä und Ivalo.
Der Frühling beginnt nun auch im Norden den Schnee zu schmelzen, bei Tagestemperaturen bis zu +10°C. In der Nacht wird es allerdings noch empfindlich kalt.
Das Wetter war traumhaft schön, nur am Samstag hat es bis zum Nachmittag geschneit, dann ist allerdings auch wieder die Sonne zum Vorschein gekommen.
Die Wanderung war ein schönes Erlebnis, da wir auf dem Weg einig freilebende Rentiere zu Gesicht bekommen haben (darunter auch ein Rentierbaby). Des weiteren konnten wir noch einige Unglückshäher beobachten (siehe Bild).
Trotz der teilweise schon sehr geringen Schneetiefe gibt es dennoch Stellen unter der Baumgrenze mit weit über 50cm Schnee, sodass wir teilweise sogar mit den Schneeschuhen knie- bis hüfttief eingesunken sind. Zu Beginn fanden wir das noch ganz lustig, aber mit der Zeit wurde es dann sehr anstrengend.
Geschlafen haben wir in einer sog. "Torfhütte", eine winzig kleine Hütte, welche allerdings optimal zu heizen war. Die Hütte lag an einem kleinen Moor und stellte früher wohl eine Unterkunft für die Torfstecher dar. Auch ein wenig Hygiene nach einem anstrengenden Tag muss sein; und mit ein wenig heißem Wasser ist das auch im Winter kein Problem, wie man sieht.
Da wir hauptsächlich abseits der markierten Langlaufrouten wanderten, war Karte und Kompass (bzw. Sonne) sehr wichtig. Wir haben uns auch nicht verlaufen, da man sich an den Hügeln sehr gut orientieren kann. Wir schafften 4 "Gipfel", der Höchste davon war der Kiilopää mit 542m. Heute zu Mittag habe ich mir für 2 Stunden Langlaufschier ausgeborgt und bin 20km damit gelaufen. Die Schier waren perfekt gewachst und ich konnte damit sogar bergauf gleiten, was mit meinen Schiern hier in Oulu nicht wirklich ohne große Anstrengung möglich ist. Ich habe kurz mit dem Mann gesprochen, der mir die Schier gegeben hat. Er hat gemeint, dass man im Park bis zumindest Mitte Mai langlaufen kann. Aber trotzdem sind die ersten Frühlingsboten schon deutlich zu sehen.
Weiters betrug die Tageslänge in Kiilopää schon fast 17 Stunden. Dabei wurde es nur mehr für 1 Stunde wirklich dunkel. Die restlichen 6 Stunden herrschte helle Dämmerung, was unsere Schlafgewohnheiten ein wenig durcheinander gebracht hat.

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