Freitag, 30. März 2007

Ausführlicher Bericht zum Lapland-Trip

Ich habe endlich meine Fotos sortiert und kann euch nun ein wenig über meine Studienreise nach Lapland erzählen. Gestartet sind wir letzten Montag von Oulu aus nach Rovaniemi, dann weiter nach Sodankylä. Dort hatten wir eine Führung durch das geophysikalische Observatorium, in welchem diverse Vorgänge in der Erdatmosphäre aufgezeichnet werden. Dann gings gleich weiter zur ersten Unterkunft in der Nähe von Inari: Vasatokka am Muddus-See. Wir hatten zwei wunderschöne Ferienwohnungen für uns 19 Studenten. Der See bot sich ideal zum Abkühlen nach der Sauna an.
Am nächsten Tag sind wir zu einer Rentierfarm gefahren, wo wir nach einer kurzen Einführung in die Ausrüstung gleich mal selbst einen Rentierschlitten lenken durften. In den Schlitten sitzt man zu zweit - einer hat nichts zu tun, der andere muss versuchen, durch gezielte Zügelkommandos das Rentier zum Laufen zu bringen, was in der Praxis dann gar nicht so einfach war. Weiters lernten wir noch Lassowerfen und wurden zu Kaffee und Kuchen eingeladen. Das ganze war schon sehr touristisch, aber es hat wirklich Spaß gemacht. Danach besuchten wir noch das Siida-Museum in Inari, in dem es eine interessante Ausstellung über Lappland, die Natur und die Samen gab.
Am Abend haben wir dann in einer Hütte ohne Elektrizität und Fließwasser am Fuße des Otsamotunturi Fells in der Nähe von Inari übernachtet. Dort mußten wir unter anderem ein Loch in den See hacken, um an Wasser fürs Waschen und Kochen zu kommen. Weiters stand dann noch Holzhacken am Programm, um das Saunahaus zu heizen. Es war ein einzigartiges Erlebnis, in einem holzgeheizten Häuschen zu saunieren. Draussen sind inzwischen ein paar Rentiere vorbeigezogen - es war schon fast kitschig. Das Foto oberhalb habe ich auf dem Weg zur Unterkunft aufgenommen: Rentiere gibt es immer und überall. Wir haben sogar einen Fielfraß (wolverine) gesehen - einen von 150 in Finnland. Am Abend kam noch ein einheimisches Samenpaar vorbei und hat uns ein wenig über deren Alltag erzählt (Rentier ist noch immer deren Hauptnahrungsquelle).
Am Mittwoch sind wir schließlich nach Norwegen aufgebrochen. Norwegen war für mich der Höhepunkt, da ich endlich wieder mal Berge zu Gesicht bekommen habe. Zuerst haben wir das Sami-Parlament in Karasjok besucht, dann ging es weiter nach Alta, einer der größten Städte in der Finnmark. Auf dem Weg dorthin gab es auch noch die Möglichkeit, sich im Nordmeer ein wenig abzukühlen. In Alta wurden wir von Austauschstudenten mit einem Abendessen begrüßt. Übernachtet haben wir auf einem Campingplatz am Alta-Fluß in kleinen aber netten Ferienwohnungen.
Am Donnerstag ging es dann zurück in Richtung Oulu, wobei wir in Hetta noch einmal übernachtet haben. Auf dem Weg haben wir die Samen-Universität und einen Silberschmied in Kautokeino besucht. Die Unterkunft in Hetta war eine Frühstückspension, allerdings waren die Betten miserabel, sodass ich eine weitere Nacht in der Hütte bevorzugt hätte. Auf dem letzen Foto sieht man die typische Tundra-Landschaft im Norden von Finnland - anstatt Bäume gibt es nur mehr Birkensträucher. Auf der einen Seite ist es total öde, aber diese endlose Weite strahlt einfach eine unglaubliche Faszination aus.

Daniel und ich sind am nächsten Tag in Hetta geblieben und haben von dort aus unsere 3-Tages-Schneeschuhwanderung durch den Pallas-Nationalpark gestartet. Dies wird aber ein eigener Blogeintrag, da dieser schon viel zu lang geworden ist.

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