Donnerstag, 12. April 2007

Helsinki

Von Sonntag bis Mittwoch besuchten wir Helsinki. Helsinki hat ca. 550.000 Einwohner und ist unter den 10 teuersten Städten der Welt vertreten (Oslo ist Nr. 1). Helsinki ist eine der wenigen finnischen Städte, welche historische Bauten zu bieten hat. Die meisten anderen Städte sind mehrmals in der Geschichte abgebrannt (da sehr viel mit Holz gebaut wird) und bieten eher 70er-Jahre Flair.
Geschlafen haben wir im Olympia-Stadion aus dem Jahre 1952. Die Unterkunft war in Ordnung und wir hatten nicht weit zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu laufen bzw. zu fahren.
Als erstes besuchten wir "Suomenlinna", auf deutsch "Finnlandsburg". Diese Festung befindet sich auf einer Insel vor Helsinki, die man mit einer Fähre erreicht. Die Festung stammt aus dem 18. Jhdt. und wurde von Schweden zur Verteidigung gegen Russland errichtet. Damals war sie die größte Festung Europas und wurde auch "Gibraltar des Nordens" genannt. Heute befindet sich eine militärische Akademie auf Soumenlinna, gemeinsam mit ca. 850 Einwohnern, einer Kirche, einem Supermarkt und unzähligen Touristen.
Nicht weit vom Hafen von Helsinki entfernt befindet sich die finnisch-orthodoxe Uspenski-Kathedrale. Als wir dort waren, wurde gerade ein Kindergottesdienst gefeiert, welcher sehr lebendig ablief. Die Kinder redeten miteinander; zwischendurch rief der Priester lächelnd etwas in die Menge, worauf die Kinder lautstark antworteten. Der Gottesdienst wirkte insgesamt viel freundlicher als in katholischen Kirchen.
Eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten ist der Dom von Helsinki, gleichzeitig das Wahrzeichen der Stadt. Auf dem Foto sieht man im Vordergrund eine Statue von Alexander II, Zar von Russland und Großfürst von Finnland bis 1917. Das Gebäude ist monumental, innen und aussen strahlend weiß und weithin sichtbar.
Zwischendurch bietet die Stadt auch lustige Abwechslungen, so z.B. einen Ritt auf einem Schwein.Eine nette Einrichtung ist die Markthalle am Hafen. Dort bekommt man frische Lebensmittel zu einem relativ normalem Preis. Sarah und ich haben frittierte Minifische probiert, welche ganz lecker schmeckten. Da wir unsere Jausenpause im Freien abhielten, bekamen wir sehr bald Besuch von allerlei Vögeln, welche ständig um Essen bettelten.
Neben einigen Kirchen, wie die evangelische Johanneskirche, besuchten wir weiters noch das finnische Designmuseum (mit einer Sonderausstellung zum Thema Formel 1), das Museum für moderne Kunst (etwas, womit ich so gar nichts anfangen kann) und das Nationalmuseum. Weiters noch das Parlament (ich sitze am Foto davor), in das wir allerdings nicht reindurften.
Ansonsten haben wir uns die Zeit mit Bummeln in den Einkaufsstraßen oder besuchen von Cafés vertrieben. Davon gibt es in Helsinki keinen Mangel und man findet auch etwas in allen Preisklassen, wenn auch die unterste Preisklasse auf etwas höherem Niveau beginnt.
Weitere besondere Sehenswürdigkeit sind die Felsenkirche und das Sibelius-Monument. Die Felsenkirche ist eine komplett in Stein gehauene Kirche mit Glaskuppel.
Das Sibelius-Monument ehrt den finnischen Komponisten Jean Sibelius, welcher zur Bildung der finnisch-nationalen Identität wesentlich beitrug.
Ein sehr bekanntes Gebäude ist vielleicht noch die Finlandia-Halle, welche komplett vom finnischen Architekten Alvar Aalto entworfen wurde und deren Bau von 1967 - 1971 gedauert hat. Gleich in der Nähe befindet sich Helsinki's Oper, ein moderner Bau, der zwar sehr schön an einem kleinen See liegt, der mir aber überhaupt nicht gefällt. Dahinter kann man die Finlandia-Halle und das Museum für moderne Kunst erkennen.
Am Dienstag abend haben wir zum krönenden Abschluss noch ein Konzert von den "Nine Inch Nails" in der Eishalle besucht. Leider haben wir die Vorband vepasst, aber das Konzert war trotzdem spitzenklasse.
Als Transportmittel benutzten wir hauptsächlich unsere Füße und die Straßenbahn.
Auch die ersten Frühlingsboten haben wir in Helsinki entdeckt - direkt vor dem Hauptbahnhof. Da hier in Oulu noch etwas Schnee zu sehen ist haben wir nun doch Hoffnung, dass der Frühling auch zu uns kommt.

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